Cornelius Burgh

(*um 1590 – † um 1638) – Eine Spurensuche
IMG_7292-001Die wichtigsten Jahre seines Lebens (1618 bis zu seinem Tode um 1638) verbrachte Cornelius Burgh als Organist, Komponist, Anwalt und Notar in Erkelenz.
Seine Wirkungsstätten waren die Pfarrkirche St. Lambertus, die Leonhardskapelle des sogenannten „Gasthauses“, einer caritativen Einrichtung zur Unterbringung alter, armer und erwerbsunfähiger Mitbürger, sowie das historische Rathaus der Stadt. Er wohnte in der bis heute so genannten Schülergasse, leistete Orgeldienste (zwei Messen täglich) und andere musikalische Gottesdienstgestaltungen. Mit seiner Frau Eva, geb. Aredtz, hatte er zwei Töchter, Catharina und Anna. – Im Laufe der Zeit intensivierte er seine juristische Tätigkeit als Anwalt und Notar, was ihm Ansehen und zusätzliche Einnahmen verschaffte.
Der Meister fand aufgrund seiner Lebensumstände erst relativ spät zur Komposition: 1626 legte er sein „Liber primus concertuum ecclesiasticorum” vor, das zwanzig dreistimmige Geistliche Konzerte enthält und das er klugerweise den Erkelenzer Stadtgewaltigen, dem Vogt, den Schöffen und Ratsherren als Freunden und Mäzenen widmete. Mit weiteren 25 vierstimmigen Geistlichen Konzerten trat er 1630 an die Öffentlichkeit: die Sammlung „Hortus Marianus“ verwendet ausschließlich marianische Texte und nimmt Bezug auf den Marienaltar, den Marienleuchter und die einflussreiche Rosenkranz Bruderschaft in Erkelenz.
Woher Cornelius Burgh seine Anregungen bekam, ist nicht sicher überliefert. Burghs Werke stellen aber einen bedeutenden rheinischen Beitrag zur „Epoche des Übergangs von der niederländisch-motettisch orientierten polyphonen Satzweise des 16. Jahrhunderts zu der in Italien entwickelten neuen geistlichen Monodie des 17. Jahrhunderts“ (Höfer 1993,) dar; sie orientieren sich an Vorbildern wie Lodivico Viadana, Alessandro Grandi und Claudio Monteverdi.

Text: Robert Klein
Foto: Marienleuchter St. Lambertus Erkelenz (tp)
Quellen und Zitat aus: Karl Heinz Höfer, Cornelius Burgh (um 1590 – um 1638). Italienische Monodie und Geistliches Konzert im Rheinland. Band I: Leben und Werk. Band II: Burgh und seine Zeit, Kassel 1993, dem Heft 151 der Beiträge zur rheinischen Musikgeschichte, hg. von der Arbeitsgemeinschaft für rheinische Musikgeschichte